Hilfe bei Koliken – nicht nur durch die Antikolikflasche
Dreimonatskoliken – keine Frage: Eine qualvolle Zeit für das Baby und seine besorgten Eltern. „Was kann man gegen Koliken tun?“
Baby’s Darm ist noch nicht ausgereift und entwickelt, daher kann die Nahrung nur in Verbindung mit Blähungen verdaut werden. Die Luft kann nur mit viel Mühe nach außen abgeführt werden und es kommt zu fürchterlichen Schmerzen.
Was können wir tun, um den Babys Linderung zu verschaffen? Ein kleiner Lichtblick vorab: Mit der Zeit hören die Schmerzen auf, eure Babys werden sich wohlfühlen und gut gelaunt sein – ganz bestimmt!
Wir möchten Euch einige Methoden und Tipps nennen, die schon von vielen Eltern erprobt und für gut befunden wurden.
Tee
Lauwarmer Fencheltee kann Blähungen reduzieren oder gar verhindern. Beim Zubereiten des Fläschchens kann der Tee kann anstelle des Wassers eingesetzt werden. Durch das Saugen wird die Verdauung anregt, so dass Blähungen prinzipiell leichter abgehen können. Sollten die Beschwerden des Babys durch das Teetrinken wider Erwarten schlimmer werden, kann das auf eine angeregte Darmtätigkeit zurückzuführen sein – dann sollte natürlich vom Tee Abstand genommen werden.
Massage
Viele Eltern setzen auf eine sanfte Bauchmassage. Das Baby liegt auf dem Rücken und man massiert das Bäuchlein im Uhrzeigersinn mit sanften Drehbewegungen. Die Blähungen und Schmerzen werden quasi weggestreichelt. Oftmals hat man das Gefühl, kleine Bläschen im Bauch zu fühlen, die durch die eigenen Handbewegungen nach außen geführt werden können. Dies ist für das Baby beruhigend und manchmal bekommt man, trotz dem Bauchweh, ein Lächeln geschenkt. Bei dieser Massage kann man das Bäuchlein auch mit Kümmelöl einreiben. Alternativ gibt es Salben, wie bspw. die Windsalbe, welche Kümmelöl beinhalten.
Auf Youtube haben wir ein Video zur Kolik-Massage gefunden:
Bewegung – einige Methoden setzen auf Bewegung:
-Fahrradfahren / Radeln
Das sogenannte Radfahren hilft sehr gut gegen Blähungen. Babys Beinchen werden so bewegt, als würde das Kleine selbst Fahrrad fahren und in die Pedale treten. Das Kind liegt auf dem Rücken, Ihr nehmt die Füße in die Hände und bewegt langsam und sanft die Beinchen abwechselnd zur Brust hin und her. Die Blähungen können gut abgehen.
-Fliegergriff
Man legt den Säugling mit dem Bauch auf seinen Unterarm und bewegt den Arm (am besten ständig). Gleichzeitig massiert man Baby’s Bauch und Rücken.
Ja, diesen „Handgriff“ zu erklären ist nicht ganz einfach. Seht Euch doch die Ergebnisse der Google-Bildersuche an:
-Herumtragen / Schaukeln
Manchmal hilft auch das einfache Herumtragen, in welcher Haltung auch immer. Vor allem das Tragen im Tragetuch oder mithilfe einer Babytrage (wie beispielsweise von Manduca) mit engem Körperkontakt kann für das Baby sehr wohltuend sein. Alternativ kann man sich mit dem Baby auch auf einen großen Gummiball setzen und auf und ab wippen – viele Eltern halten gerade diese monotone Schaukelbewegung für sehr effektiv.
-Raus aus dem Haus
Wenn alles nicht so recht fruchtet, hilft oft nur eine Spazierfahrt mit dem Kinderwagen oder mit dem Auto.
Wärme
Die Wärme von Dinkel- oder Kirschkernkissen bzw. von Wärmflaschen wirkt in der Regel schmerzlindernd. Achtet bitte darauf, dass vor allem Wärmflaschen nicht zu heiß sind – Babys sind sehr empfindlich. Als geeigneter Wärmespeicher wird von vielen Eltern das Muckel-Kissen
empfohlen – ein kleines, leichtes Kissen aus reiner, naturbelassener Wolle. Naturbelassene Wolle enthält Lanolin (Wollfett / -wachs), dessen Eigenschaften schon seit langer Zeit bei Husten und Bauchschmerzen genutzt werden.
Homöopathische Mittel
Selbstverständlich gibt es auch einige homöopathische Mittel gegen die Bauchbeschwerden und Koliken bei Babys, diese sollten aber nur überlegt und nach Rücksprache mit einem Heilpraktiker angewendet werden.
Medikamente
Entschäumertropfen können durch den Kinderarzt verschrieben werden. Die Tropfen senken im Bauch die Oberflächenspannung der Gasbläschen und lösen sie auf diese Weise auf. Die Medikamente werden oft im Fläschchen mit der Milch vermischt.
Kinderarzt konsultieren
Bitte zögert nicht, den Kinderarzt aufzusuchen, wenn die Beschwerden anhalten. Es kann durchaus vorkommen, dass die Blähungen nicht durch Dreimonatskoliken sondern durch eine Unverträglichkeit von bspw. Milchzucker verursacht werden.