Tipps zur Flaschenernährung – Anti-Kolik-Flaschen im Einsatz

Beim Füttern mit der Babyflasche sind einige Tipps und Tricks zu beachten.

Allgemeine Checkliste – Einkaufliste – Was brauche ich?

5 bis 8 Babyfläschchen für Milch samt Milchsauger Größe 1
2 Fläschchen für Tee samt Teesauger Größe 1
1 Flaschenbürste
1 kleine Bürste für die Reinigung der Sauger
1 Sterilisiergerät
1 Isolierflasche
1 Wasserkocher (Tipp: Nie Wasser im Wasserkocher lassen – größere Kinder schalten gerne das Gerät ein und erhitzen das Wasser – Verbrennungsgefahr!)
Stoffwindeln oder Lätzchen
Plastiklöffel (Messlöffel zum Portionieren werden in der Regel in der Milchpulverpackung mitgeliefert)

Babymilch / Milchpulver

Unabhängig von Hersteller und Preis gibt es folgende Unterschiede bei der Babynahrung:

HA-Milch
Ist Dein Baby allergiegefährdet, weil beispielsweise ein Elternteil an Allergien leidet, ist die sogenannte Hypoallergene Babynahrung im ersten Lebensjahr eine vernünftige Lösung. HA-Milch ist zwar nicht ganz preiswert, kann aber das Risiko von Allergien deutlich verringern.

Pre-Nahrung
Diese Babynahrung ist für die ersten Lebensmonate ausgezeichnet. Solange das Baby von dieser Milch satt wird, braucht Ihr nicht auf andere Säuglingsnahrung umzusteigen. Pre-Nahrung enthält als einziges Kohlenhydrat Lactose. Pre-Nahrung wurde früher „adaptierte Säuglingsmilchnahrung“ genannt.

1-Nahrung
Wird der Säugling von der Pre-Nahrung nicht mehr satt oder verliert das Baby gar an Gewicht, wird meist der Umstieg auf die 1-Nahrung empfohlen. Diese enthält mehr Kohlenhydrate in Form von Saccharose (Kristallzucker) und ist daher viel sättigender. Die 1-Nahrung wurde in der Vergangenheit als „teiladaptierte Säuglingsmilchnahrung“ bezeichnet.

2-Nahrung / Folgemilch
Die Folgemilch basiert auf Kuhmilch und enthält mehr Kohlenhydrate. Sie eignet sich ab dem vierten Lebensmonat.
Viele Ernährungsexperten raten von dieser Nahrung ab, da Sie als Dickmacher gilt. (Anmerkung der Autoren: Wir sind bei der 1-Nahrung geblieben und haben parallel mit Hafer Getreidebrei und Dinkel Milchbrei gefüttert – Babys freuen sich in aller Regel, wenn sie mal etwas anderes als Milch probieren dürfen).

Fläschchenzubereitung

Die Angaben auf der Verpackung sind so gut wie möglich einzuhalten. Zu wenig oder zu viel Milchpulver bzw. Wasser kann (im Extremfall) zu Fehlernährung oder Übergewicht führen.

Man organisiert sich am besten, so dass das (vor Hunger weinende) Baby nicht zu lange warten muss. Anders als beim Stillen, wo die Milch ständig zur Verfügung steht, muss das Baby etwas Geduld üben.

Es empfiehlt sich, schon am Morgen abgekochtes Wasser in eine Thermoskanne oder Isolierflasche abzufüllen. Im Normalfall reicht dieses Wasser für den ganzen Tag.

Zusätzlich benötigt Ihr eine Flasche mit kaltem, abgekochtem Wasser, um die Temperatur des Fläschchens (durch Mischen von heißem und abgekochtem kaltem Wasser) regulieren zu können.

Nehmt die Babyflasche und füllt Sie etwa zur die Hälfte mit heißem Wasser. Gebt dann die angegebene Menge Milchpulver dazu und schüttelt die Flasche kräftig. Die erforderliche Menge an Pulver kann man schon vorher in einer entsprechenden Dosierdose abfüllen.

Dann wird die Anti-Kolik-Flasche mit der restlichen Wassermenge (kaltes abgekochtes Wasser) aufgefüllt und abschließend noch einmal geschüttelt.

Nach dem Aufschütteln sollte die Flasche noch etwa eine Minute ruhig stehen, damit sich die (Koliken auslösenden) Luftbläschen auflösen können.

Durch einen Spritzer auf das eigene Handgelenk (Puls) kann man die Temperatur der Milch sehr gut prüfen.

Das Mischen von heißem und kaltem Wasser ist eine klasse Methode um die optimale Temperatur der Milch zu erhalten. Das lang andauernde Abkühlen der Fläschchen kann man sich (und natürlich dem hungrigen Baby) also sparen.

In der Regel sollte abgekochtes Leitungswasser verwendbar sein. Um auf Nummer Sicher zu gehen könnt Ihr beim zuständigen Wasserwerk nachfragen, ob die Wasserqualität der Zubereitung von Säuglingsnahrung genügt. Alternativ kann stilles Mineralwasser verwendet werden. Auf der Flasche sollte auf die Geeignetheit für Säuglingsnahrung hingewiesen sein.

Reinigung der Babyflasche

Nach jeder Mahlzeit sollte man Fläschchen und Sauger sofort mit kaltem Wasser ausspülen, da Milchreste ideale Keimböden sind.

Mit der Flaschenbürste bzw. Saugerbürste und normalem Spülmittel wird die Babyflasche dann gereinigt.

Bis zum sechsten Lebensmonat müssen Fläschchen und der Sauger sterilisiert werden.
Nach sechs Monaten kann man Flaschen und Sauger einfach in der Spülmaschine mitreinigen.

Zum Sterilisieren kann kochendes Wasser oder ein Sterilisiergerät verwendet werden.

Für den Hausgebrauch empfehlen wir auf alle Fälle ein Sterilisiergerät bzw. einen Vaporisator. Diese Geräte sind energiesparend und schonen das Material der Flaschen. Man kann bequem mehrere Flaschen, Sauger und Anti-Kolikringe (aber auch Schnuller) in den Behälter geben und muss sich um nichts mehr kümmern.

Manche Hersteller empfehlen auch das Sterilisieren mit der Mikrowelle.

Haltbarkeit der Milch

Die meisten Babys trinken Ihre Milchflasche nicht aus. Den genauen Rhythmus bzw. die Gewohnheiten bekommt man mit der Zeit raus – dennoch: wenn das Baby satt ist, ist es satt und möchte nicht mehr.
Was macht man mit der „angebrochenen“ Milch? Bitte bewahrt die Milch nur maximal eine Stunde auf. Danach bilden sich verstärkt Bakterien. Hilfreich ist es, kleinere Portionen anzurühren.

Augen- und Hautkontakt

Für die Bindung zwischen Baby und seiner Mama bzw. seinem Papa ist der Augen- und Hautkontakt sehr wichtig.
Das gestillte Baby hat automatisch Hautkontakt mit der Mutter. Beim Geben der Babyflasche sollte dies auf alle Fälle auch bedacht werden. Viele Experten vertreten die Meinung, dass das Kind beim Füttern (egal ob beim Stillen oder mit dem Fläschchen) das Vertrauen zu den Eltern aufbaut.

Mit der Babyflasche unterwegs

Es empfiehlt sich zwei Wasserbehälter mitzunehmen (heißes und kaltes – wie oben beschrieben) und das Milchpulver bereits zu portionieren. Dann ist die Flaschenernährung unterwegs auch gar kein Problem.